BeReal – ein Muss für Content Creator?

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Trends kommen und gehen. Das gilt auch für Apps. Die neueste Anwendung, die seit einiger Zeit den internationalen Markt erobert, ist die Social Media App BeReal.

Wir erklären dir, was es mit dem Hype um die App auf sich hat und wie du als Content Creator BeReal für dich nutzen kannst.

Wie funktioniert BeReal?

BeReal verspricht vor allem eins: Einblicke ins reale Leben. Damit setzt sich die Foto-App von anderen sozialen Medien ab.

Einmal am Tag wirst du per Push-Benachrichtigung zum Teilen eines Bildes aufgefordert. Dies geschieht zu einer beliebigen Uhrzeit. Anschließend hast du zwei Minuten Zeit, ein Foto von dir und deiner Umgebung zu machen. Dabei werden Front- und Rückkamera deines Smartphones (fast) gleichzeitig ausgelöst. Auf diese Weise sollen möglichst echte Momentaufnahmen entstehen.

Entsprechend findest du bei BeReal keine Filter, Effekte oder andere Bearbeitungsoptionen. Du kannst weder zuvor aufwendig inszenierte Bilder hochladen noch Fotos bearbeiten oder gar Reels und Videos erstellen. Postest du ein Bild, ist dieses für 24 Stunden für deine Kontakte sichtbar. Von Followern, Fans oder Abonnent:innen fehlt jede Spur. Weiterhin ist dein Content nur dann sichtbar, wenn deine Kontakte ebenfalls ein Bild posten. Passives Folgen ist nicht möglich. Dennoch besteht die Möglichkeit, auf Beiträge zu reagieren. Unter anderem mit einem RealMoji, das du aus einem eigenen Foto erstellst.

BeReal – das Anti-Instagram?

BeReal fährt damit einen neuen Ansatz. Statt stundenlangem Scrollen und Skippen durch Newsfeeds, Storys und Reels, bietet die App kurzweiligen sowie schnell konsumierbaren Fun.
Weiterer wichtiger Unterschied zwischen BeReal und anderen Social Media Apps: es gibt keine Werbung. Aus diesem Grund tummeln sich bisher keine Unternehmen sowie kaum Influencer:innen auf BeReal. Insbesondere, da die App so authentisch wie möglich sein möchte. Ist BeReal also das Anti-Instagram? Nein. Denn in puncto Marketing und Wachstum setzt die Anwendung durchaus auf altbewährte Empfehlungen.

Erfolg dank Ambassadors

Gegründet wurde BeReal bereits 2020. Durchgestartet ist die App allerdings erst im Juli 2022. Grund für den unglaublich schnellen Erfolg ist unter anderem eine ausgefeilte Strategie. OMR hat dazu im August einen spannenden Artikel mit dem Titel „Nicht noch ein BeReal-Artikel! Was wirklich hinter dem Hype um die App der Stunde steckt“ veröffentlicht, der das Marketing-Playbook der französischen App unter die Lupe nimmt.

Neben kräftigen Finanzspritzen namhafter Investoren und Unternehmen verdankt BeReal insbesondere Ambassadors seinen Erfolg. Vor allem in den USA hat die App auf die Off-Line-Empfehlungen von College-Studierenden und High-School-Schüler:innen gesetzt, um ihre Downloads anzukurbeln – gegen eine entsprechende Vergütung. Tatsächlich waren diese Maßnahmen so erfolgreich, dass BeReal von Apple zur Top-App 2022 gekürt wurde.

Auf das Erfolgskonzept möchten andere Dienste natürlich aufspringen. TikTok und Instagram haben direkt einige der Funktionen der App für sich übernommen, unter anderem in Form von Tik Tok Now und der Dual Kamera in Storys und Reels.

Ist der Hype gerechtfertigt?

BeReal macht Spaß – sogar beinahe süchtig. Die Push-Benachrichtigungen sorgen anfangs für einen regelrechten Adrenalinrausch. Je öfter du die App nutzt, desto alltäglicher scheinen die Inhalte. So siehst du mehrmals am Tag, wie deine Freund:innen arbeiten, lernen, Sport treiben oder kochen …

Außerdem ist das Prinzip der App mit Vorsicht zu genießen: Ebenso wie auf vielen anderen Social Media Plattformen ist authentisch nicht mit „echt“ gleichzusetzen. Dies liegt vor allem daran, dass du die Veröffentlichung deines BeReals problemlos hinauszögern kannst. BeLate werden diese Beiträge genannt. So kannst du Stunden oder Tage später nach der eigentlichen Push-Benachrichtigung noch ein Bild posten und mit deinen Kontakten teilen. Statt Momente aus dem echten (manchmal langweiligen) Leben kannst du auf die besten Augenblicke für deine Inhalte warten.

Übrigens: Laut einer Umfrage der Kreativagentur Sortlist wartet rund die Hälfte aller Nutzer:innen mit dem Posten, bis sie etwas Interessantes fotografieren kann.

BeReal für Content Creator

Bisher verfolgt BeReal kein Geschäftsmodell. Sollte sich der Hype um die App aber fortsetzen, werden sicherlich die ersten Unternehmen die App testen. Für dich als Content Creator eine gute Chance, dich von der Masse abzuheben.

Obwohl du bei BeReal keine Bearbeitungsoptionen hast, gibt es nämlich kreative Wege, wie du BeReal für dich nutzen kannst:

  1. Teile deinen Nickname sowie deine BeReals auf anderen Kanälen: Aus deinen Fotos kannst du Videos und Kurzclips erstellen und diese mit dem Hashtag #bereal veröffentlichen. So zeigst du deine (authentischen) Highlights der Woche auf Instagram und Co.
  2. Besonders interessant für dich ist der Discovery-Bereich. Lege fest, ob Freund:innen deine Beiträge sehen dürfen oder ob du diese mit Nutzer:innen weltweit teilen möchtest. Zu deinem Bild kannst du obendrein eine kurze Beschreibung verfassen, in der du beispielsweise ein Produkt, eine Marke oder ein Unternehmen erwähnst.
  3. Berücksichtige BeReal in deinem Redaktionsplan. Zwar erhältst du die Push-Benachrichtigung der App zu einem beliebigen Zeitpunkt, dank BeLates kannst du jedoch weiterhin die schönsten Momente deines Tages einfangen. Organisationstools helfen dir, deinen Content entsprechend zu planen. Versuche nicht zu oft, den Posting-Zeitpunkt zu verschieben. Sinn und Zweck von BeReal ist es trotz allem, deine Freund:innen und Kontakte an deinem Alltag teilhaben zu lassen.

Was meinst du: Lohnt sich BeReal für Content Creator? Schreib uns einen Kommentar!

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Über den Autor

Agnes Sieland

schreibt als freie Copywriterin nicht nur für den stylink-Blog, sondern auch für zahlreiche andere Blogs, Webseiten und Unternehmen. Zu ihren liebsten Themen zählen Social Media, DIY-Tipps und Filmrezensionen.