Der Hype um die App Clubhouse ist dir sicherlich nicht entgangen. Vielleicht hast du auch schon dem ein oder anderen Talk gelauscht. Wenn du dich fragst, ob sich Clubhouse für Influencer lohnt, weil du gern dort aktiv werden würdest, ist dieser Artikel genau das Richtige für dich.
Wie funktioniert Clubhouse?
Clubhouse ist ein Drop-In Audio Chat, das heißt, eine Mischung aus Podcast und Telefonkonferenz. Die Talks finden live in virtuellen Räumen statt. Diese Räume können von den Nutzern zu einer bestimmten Uhrzeit oder auch ganz spontan eröffnet werden. Die Moderatoren leiten die Diskussionen der Speaker und sorgen dafür, dass ausgewählte Zuhörer ihre Fragen stellen können.
Clubhouse ist vor allem eins: exklusiv. Die App funktioniert bisher nur auf Apple-Geräten und die Anmeldung ist nur möglich, wenn man eine Einladung erhält. Die Mischung aus FOMO (Fear Of Missing Out), dem Corona Lockdown, in dem wir alle viel Zeit zu Hause verbracht haben, und eben dieser Exklusivität haben Clubhouse extrem schnell wachsen lassen.
Audioinhalte wie Podcasts sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, daher kam Clubhouse genau zum richtigen Zeitpunkt. Der Unterschied zu Podcasts ist allerdings, dass die Talks bei Clubhouse nicht aufgezeichnet werden. Du kannst einer Diskussion also nur einmalig folgen, eine Stunde später ist es schon zu spät. Das bedeutet, die Zuhörer sind fokussiert bei der Sache, anstatt sich nebenher berieseln zu lassen.
Eignet sich Clubhouse für mich als Influencer?
Kurz gesagt: Jein. Oder wie man so schön sagt: Es kommt darauf an. Je nachdem, was du bezwecken möchtest und wer deine Zielgruppe ist, kannst du von Clubhouse stark profitieren. Für andere Influencer wiederum kann es sich herausstellen, dass Clubhouse eine weniger geeignete Plattform ist.
Wenn deine Zielgruppe noch sehr jung ist (unter 18), sind die meisten in anderen Social Apps wie TikTok unterwegs, denn die Mehrzahl der Clubhouse-User ist zwischen 18 und 29 Jahren alt. Besonders stark vertreten sind Personen aus den Bereichen Business, Medien und auch Politik, die ansonsten auf Twitter aktiv sind. Nichtsdestotrotz haben sich viele Menschen aus verschiedenen Nischen zusammengefunden, die auf Clubhouse eine eigene Community formen.
Auch wenn anfangs ein Großteil der Clubhouse-Nutzer männlich war, haben sich mittlerweile viele Frauen-Communities gebildet und zahlreiche weibliche Influencer sind auf Clubhouse vertreten, zum Beispiel Caro Daur, Carmen Kroll (besser bekannt als @carmushka), Diana Zur Löwen oder Louisa Dellert. Sie machen sich in verschiedenen Talks stark für Themen wie Selbstliebe, Female Empowerment oder Karriere. Viele Influencer teilen bei Clubhouse auch ihre persönlichen Erfahrungen aus dem Influencer Marketing und sprechen mit Unternehmen und Agenturen darüber, was erfolgreiche Kooperationen ausmachen. Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie du Clubhouse als Influencer sinnvoll nutzen kannst.
Gründe, um Clubhouse als Influencer zu nutzen
Clubhouse eignet sich für Influencer einerseits perfekt zum Netzwerken. In der App sind viele wichtige Menschen aus der digitalen Welt unterwegs. Kreative, Marketer und andere bekannte Influencer verbringen viel Zeit auf Clubhouse und geben dort ihr Wissen weiter. In ihrem Räumen hast du als Zuhörer und Diskussionsteilnehmer die Chance, viele gute Kontakte zu knüpfen oder auf dich aufmerksam zu machen. Wenn du dich in einem Raum befindest und eine Frage stellst, wirst du vielleicht sogar auf die Bühne gerufen – das ist deine Chance, um deine Reichweite zu erhöhen!
Einfache Fragen genügen für den Anfang, du brauchst nicht direkt mit einem langen Gesprächsbeitrag zum Thema Marketing in die Diskussion einzusteigen. Wirst du aufgerufen, klicken viele Clubhouse-User auf dein Profil und folgen dir vielleicht sogar. Das hat den Vorteil, dass später alle deine Follower in der App benachrichtigt werden, wenn du bei einem Talk auf der Bühne bist.
Apropos Reichweite: Du kannst dir auch ohne große Reichweite auf anderen Kanälen bei Clubhouse Gehör verschaffen. Selbst, wenn du noch kein bekannter Influencer bist und erst wenige Follower auf Instagram & Co hast, bietet Clubhouse eine Chance für dich. Es kommt auf deine Storytelling-Skills an. Wenn du gute Inhalte bietest, hört man dir gern zu – und kein Algorithmus macht dir das Leben schwer.
Clubhouse für Influencer: Ganz nah dran an deiner Zielgruppe
Wenn du Clubhouse als Influencer nutzen möchtest, lohnt es sich bereits, zu Beginn einfach mal nur zuzuhören. So lernst du deine Zielgruppe kennen, denn der Austausch in den Kommentaren bei Instagram oder YouTube ist in der Regel recht begrenzt.
Clubhouse punktet vor allem durch Nähe und echtes, menschliches Engagement. Diskussionen finden mitunter in sehr kleinen Gruppen statt, sodass ein enger Kontakt und eine vertraute Atmosphäre entstehen. Der Austausch mit den anderen ist sehr direkt – so nah kommst du als Influencer selten an deine Zielgruppe heran. Vielleicht kannst du auch auf Clubhouse neue Ideen für Videos oder Podcasts testen. Dort bekommst du die Reaktion der anderen Personen unmittelbar mit und nicht erst in den Kommentaren oder über Likes, wenn du das Video oder die Folge längst aufgenommen hast.
Clubhouse bietet für dich als Influencer die Möglichkeit, dich einfach nur auf deine Stimme zu verlassen. Das ist mal etwas anderes und vielleicht ist es ja auch ein kleiner Anreiz für dich, dass du nicht auf perfekte Lichtverhältnisse und dein Styling angewiesen bist.
Die Nachteile von Clubhouse
Natürlich ist auf Clubhouse nicht alles rosarot. Dadurch, dass jeder dort seine Meinung äußern kann, bietet die App auch eine Plattform für Hatespeech: Diskriminierung von verschiedenen Personengruppen komme immer wieder vor, berichten einige User. Aufgrund der fehlenden Moderation durch die App selbst wird Fake News eine Bühne geboten – Clubhouse filtert nichts heraus, was eventuell nicht der Wahrheit entspricht. Auch beim Datenschutz hagelt es oft Kritik, denn die App greift auf das Adressbuch der User zu. Zudem ist Clubhouse nicht barrierefrei, denn Gehörlose können die App nicht nutzen.
Für dich als Influencer ist es wichtig zu wissen, dass Clubhouse sich nur als Tool zur Selbstvermarktung eignet, wenn du auch einen Mehrwert anbietest. Du kannst hier viel lernen und auch mitreden, um dich bekannter du machen – aber dafür solltest du eben auch wertvolle Inhalte bieten. Für Produktplatzierungen ist die App ebenfalls nur bedingt geeignet, denn ein Produkt lässt sich in einem Audio-Chat nicht so gut unterbringen wie auf Fotos oder Videos. Wenn es aber zur Gesprächssituation passt, kann es eine gute Chance sein, authentisch über ein Produkt zu sprechen.
Clubhouse für Influencer: Austausch in vertrauter Atmosphäre
Als Influencer kann Clubhouse für dich eine echte Chance sein, wenn du ein paar Dinge berücksichtigst. Sieh die App nicht als Marketingtool, sondern als Plattform, auf der du dich mit anderen Influencern vernetzen und geschäftliche Kontakte knüpfen kannst. Der wohl größte Pluspunkt ist die unmittelbare Nähe zu deiner Zielgruppe. Auf Clubhouse kannst deine Community weiter stärken. Auch mit kleiner Reichweite hast du die Möglichkeit, dich in deiner Nische zu vernetzen.
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